Queere Befreiung bleibt unser Kampf…

…gegen Staat und Kapital!

Am 6.7. haben wir uns vor dem CSD in Regensburg zu einer revolutionären Kundgebung getroffen. Unser Anliegen: deutlich zu machen was Pride für uns bedeutet und am Regensburger CSD klar aus dem Fokus rutscht.
Redebeiträge gab es unter anderem vom AK Queer Regensburg, in welchen ganz klar geäußert wurde, was wir wollen. Konzerne gehören nicht auf den CSD, ebensowenig Parteien, die sich null um Rechte queerer Menschen kümmern, für einen Tag beim Kondome-Herausgeben allerding so tun und genau so unangebracht ist die Verherrlichung von Substanzen a la „Vielfalt braucht Pegel“!
Wir sind mit ca. 100 Menschen Richtung Domplatz gezogen und haben uns dort in den Umzug eingereiht. Leider mussten wir auch hier wieder festellen, dass schnell vergessen wird, wofür unsere Geschwister bei den Stonewall Riots gekämpft haben, als uns mit der Polizei gedroht wurde!
Beendet haben wir unsere Teilnahme mit einem Redebeitrag auf der CSD-Bühne, in der wir nochmal klar gemacht haben: Unsere Existenz ist nicht für euren Kommerz da, Firmen gehören nicht auf CSDs, die Ausbeutung und Unterdrückung von queeren Menschen muss aufhören!
Queerer Aufbruch, jetzt!

Nachbericht antikapitalistischer 1. Mai 2024

Dieses Jahr war die antikapitalistische 1. Mai-Demo in Regensburg mit besonders warmen Maiwetter gut besucht.
Unter dem Bündnismotto Streiken! Besetzen! Enteignen! haben wir uns mit ca. 700 Menschen aller Altersgruppen wie letztes Jahr wieder am Schwammerl mit Musik, Verlesen des Aufrufs und einer starken Rede vom IKS Regensburg versammelt.
Im Anschluss machten wir uns über die Maximilianstraße und die Innenstadt auf zum Bismarckplatz, um dort auf der Zwischenkundgebung eine Rede von FFF Regensburg über die Verbindung von Klimagerechtigkeit und Antikapitalismus und eine Rede der anarchistischen Gruppe Regensburg zum Verhältnis von Lohn- und Lebenszeit zu hören. Während der Zwischenkundgebung wurde die Demonstration kurz von der Polizei gestört, die ein „Björn Höcke ist ein Nazi“-Plakat für „Beleidigung“ hielt, und es beschlagnahmte.
Trotz der Mittagshitze und der unnötigen Störung durch die Polizei ging es lautstark und kämpferisch weiter über die Keplerstraße zum Dom bis zum Schwanenplatz, wo wir uns für die Endkundgebung versammelten und unsere Rede über die mangelnde Anschlussfähigkeit der radikalen Linken an Massenproteste hielten. Diese könnt ihr gerne noch auf unserer Website nachlesen.
Nach der Abschlussrede der SRA Regensburg ging es weiter mit dem Straßenfest der SRA am Haus der bayerischen Geschichte. Dort haben wir an unserem Stand Kuchen und Muffins gegen Spende verteilt, Musik gehört und die kämpferische Demo ausklingen lassen.

Feministischer Kampftag 2024 – Nachbericht

Hier sind noch ein paar Eindrücke von der Demonstration am feministischen Kampftag. Nachdem wir uns mit der Reclaim the Night Aktion am Vorabend die Nacht zurückerobert haben, sind wir am 8. März gemeinsam mit über 450 Menschen in einem lautstarken Demozug vom Notrufdenkmal gestartet. Nach einer Rede von Bandiera Rossa Ratisbona sind wir erst zum Arnulfsplatz gelaufen, um dort Reden von ver.di Jugend Oberpfalz und ANA Regensburg zu hören und dann weiter zum Neupfarrplatz, um auf der Abschlusskundgebung drei weitere Reden von MSFC Regensburg, FDJ Regensburg und dem AK Queer zu hören.
Vielen Dank an alle Menschen, die mitgeholfen haben, an den AK Queer und Bandiera Rossa Ratisbona fürs Mitorganisieren und an alle Menschen, die mit uns mitgelaufen sind!

Reclaim the Night 2024 – Nachbericht

Am 7. März, am Abend vor dem feministischen Kampftag sind wir zusammen lautstark durch die Regensburger Innenstadt gezogen, um zu zeigen, dass wir es satt haben, uns aus Angst vor sexualisierter oder geschlechtsbezogener Gewalt nicht frei durch unser Leben bewegen zu können.
Mit über 200 Menschen haben wir auch dieses Jahr wieder klar gemacht, dass wir uns nicht mit Blumen, Pralinen oder Frauenquoten abspeisen lassen, solange wir im Patriarchat jeden Tag unterdrückt, benachteiligt und kleingehalten werden.
Wir wollen, dass die Straßen und unsere eigenen vier Wände, egal zu welcher Jahres oder Tageszeit zu einem sicheren Ort für alle werden!

Antikapitalistischer Weihnachtsmarkt gegen Thurn und Taxis

Am 25.11.2023 veranstalteten wir zusammen mit vielen anderen linken Gruppen einen antikapitalischen Weihnachtsmarktprotest gegen die sogenannte Fürstin Gloria von Thurn und Taxis.
Wir lieben weihnachtliche Stimmung in Regensburg und freuen uns über die vielen kleinen Stände und Dekorationen.
Was wir nicht lieben, ist Homophobie und Rassismus. Und noch weniger mögen wir es, wenn Menschen, die rechtspopulistische Aussagen in der Öffentlichkeit tätigen, Aufmerksamkeit und Einnahmen bekommen.
Die „Fürstin“ Gloria von Thurn und Taxis, die Inhaberin des Veranstaltungsorts des Thurn und Taxis-Weihnachtsmarktes, verbreitet seit Jahren menschenverachtende, rassistische und homophobe Ideologie, leugnet den Klimawandel und hetzt gegen queere Menschen und Geflüchtete.
In Zeiten von Wohnungsnot und Inflation verdient die Multimilliardärin Unsummen mit sündhaft teurem Glühwein und einem Weihnachtsmarkt, zu dem die Besuchenden sogar Eintritt zahlen müssen!
Wir finden es wichtig, darüber aufzuklären, wer die Personen sind, die durch den Besuch des Christkindlmarktes verdienen und welches Weltbild dadurch ein Stück weit mitgetragen wird. Ganz abgesehen davon finden wir bis zu 12€, allein um das Gelände betreten zu können, unverschämt teuer!
Deshalb veranstalteten wir am 25. November, nachdem das Ordnungsamt nicht erlaubt hat, den Emmeramsplatz dafür zu nutzen, am Schwammerl unseren eigenen kleinen politischen Weihnachtsmarkt – erschwinglich, antikapitalistisch und für ALLE.

Auf unserem Stand konnten Menschen neben Kinderpunsch auch ein Gefühl für den absurden Reichtum der Fürstin erhalten. Hierfür haben wir Gläser mit alternativen Verwendungszwecken von Glorias Eigentum gebastelt. So könnte man mit den geschätzten 4,6 Milliarden Euro der Familie Thurn und Taxis über 24.000 Jahre lang Frauenhäuser finanzieren oder 350 Jahre lang kostenlosen ÖPNV in Regensburg.

Neben vielen sehr treffenden Reden und Videoaufnahmen von satirischen Theaterspielen wurden die Besucher*Innen auch mit Gesangseinlagen unterhalten.
Trotz der Wintertemperaturen und wechselhaften Wetters war der Weihnachtsmarkt gut besucht.
Punsch und Plätzchen für Alle statt rechter Hetze!

Hier noch u.a. einige Beispiele der homophoben und rassistischen Aussagen Glorias:

2001 sagte Gloria in einer Talkshow „Afrika hat Probleme nicht wegen fehlender Verhütung. Da sterben die Leute an AIDS, weil sie zu viel schnackseln. Der Schwarze schnackselt gerne.“

2012 lud die Fürstin Viktor Orban, den offen antisemitischen und rechtspopulistischen ungarischen Präsidenten zu den Schlossfestspielen ein, ließ die ungarische Nationalhymne spielen und bezeichnete ihn als „Held“, der sein Volk „in die Freiheit führt.“

2015 wurden von ihr Flüchtlinge als Bedrohung dargestellt. “ Die Sicherheit, die wir gewöhnt waren zu haben, wird es nicht mehr geben.“
„Man könnte fast sagen, diese Völkerwanderung, die hier auf uns zustörmt, ist schon eine Art Krieg.“

2017 verharmloste sie Missbrauch und Misshandlungen durch die katholische Kirche bei den Regensburger Domspatzen. Zitat: “ Das ist totaler Schmarrn. Das ist einfach richtig gemein. In jeder Schule, in jedem Sportverein gibt es dieses Phänomen und das wird es auch immer geben. Man geht gerne auf die Kirche los und das ist ein gefundenes Fressen.“ Über Sexualunterricht an Schulen sagt sie: „Das ist ja auch eine Art von Kindesmissbrauch.“ Weiterhin bezeichnete sie Homosexualität als „tierische Instinkte“ und „Sünde“ und forderte Schwule und Lesben auf, ihre sexuelle Orientierung geheim zu halten.

Ein weiterer interessanter Charakter: Peter Kittel. Der Veranstalter des Thurn und Taxis Christkindlmarkts wurde wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung bei Parteispenden an die CSU angeklagt. 2016 weigerte er sich, das gemeinnützige Hilfswerk THW für die Unterstützung beim Weihnachtsmarkt zu bezahlen, es ging um einen Betrag von 11.291€, auch diese Sache geht vor Gericht.

Quellen:
1) https://www.spiegel.de/panorama/tv-skandal-empoerung-ueber-fuerstin-gloria-a-133170.html
2) https://www.regensburg-digital.de/landtagsabgeordnete-schlossfestspiele-
skandal-orban/14072012/

3) https://www.sueddeutsche.de/bayern/fernseh-interview-warum-gloria-sich-
vor-fluechtlingen-fuerchtet-1.2727186

4) https://web.archive.org/web/20171226082602/http://www.br.de/nachrichten/ober
pfalz/inhalt/gloria-von-thurn-und-taxis-missbrauch-regensburg-domspatzen-100.html

5) https://www.regensburg-digital.de/gloria-die-afd-und-eine-form-von-kindesmissbrauch/10092018/
6) https://www.queer.de/detail.php?article_id=44016
7) https://www.regensburg-digital.de/rieger-und-kittel-muessen-vor-gericht/05032021/
8) https://www.regensburg-digital.de/romantischer-weihnachtsmarkt-rechnung-nicht-gezahlt-helferverein-des-thw-verklagt-veranstalter-peter-kittel/01022018/

Demo zum IDAHOBIT

Am 17. Mai 1990, vor genau 33 Jahren, wurde Homosexualität aus dem Diagnoseschlüssel ICD-10 der WHO gestrichen. Seitdem gilt sie offiziell nicht mehr als Krankheit. Deswegen haben wir zusammen mit dem AK Queer am Neupfarrplatz eine Kundgebung zum mittlerweile internationalen Tag gegen Homo- Bi- Inter- und Transphobie veranstaltet.
Durch mehrere ausdrucksstarke Reden zu unterschiedlichen Facetten des Themas und viel Musik wollten wir an diesem Tag sichtbar und präsent sein und auf die Problematiken, mit denen queere Menschen tagtäglich konfrontiert sind, aufmerksam machen. Dazu haben wir drei Fragen auf Plakate geschrieben und diese von Teilnehmenden der Kundgebung aber auch interessierten Passant*innen beantworten lassen:

Welche Sätze/Ausdrücke können verletzend/triggernd für dich sein?
Wurdest du schonmal aufgrund deines Geschlechts oder Sexualität diskriminiert ?
Was würdest du dir von deinen Mitmenschen wünschen?

Vielleicht fragen sich einige, warum wir eigentlich noch einen Tag der Sichtbarkeit brauchen wenn queere Menschen doch scheinbar sowieso überall ein Thema sind und wir in einer so aufgeklärten Gesellschaft leben?
Hier ein paar Fakten: In 69 Staaten wird Homosexualität noch strafrechtlich verfolgt, in 11 Ländern droht sogar die Todesstrafe für Lesben und Schwule.
Dort werden queere Menschen für nichts als die Auslebung ihrer Sexualität ermordet.
In vielen Ländern verweigern staatliche Behörden und deren Exekutiven nicht nur jeglichen Schutz vor Anfeindungen und Gewalt, sondern sind direkte Akteure der Unterdrückung von queeren Menschen.
Im Kampf um Gleichberechtigung setzten sich mit der Zeit die eher bürgerlichen Gruppierungen durch, die eine Politik verfolgen, die auf individuelle Rechte zielt. Anstatt Gesellschaft, Familie und intime Beziehungen komplett neu zu konzipieren,wurden queere Menschen mit kleinen Gesetzesänderungen ins patriarchale System integriert, sodass sich queere Politik immer mehr abkoppelt von etwa Antirassismus, Geschlechter- und sozialer Gerechtigkeit. Sexualität wurde zur Privatsache erklärt, sie war nicht länger ein Katalysator für umfassenden sozialen Wandel.

Doch genau das ist es, was wir so unbedingt brauchen, eine Gesellschaft, in der Geschlecht und Sexualität nicht mehr hierarchisiert und stigmatisiert werden. Eine Gesellschaft, in der Menschen ihre sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität frei und ohne Angst leben können.
Ohne Zweifel ist es wichtig, für gesetzliche Gleichstellung und Gleichbehandlung, wie etwa das Recht auf Namensänderungen oder Adoption zu kämpfen. Es müssen mehr psychotherapeutische Angebote speziell für Trans Menschen geschaffen werden, um sie beispielsweise nach Gewalterfahrungen, Diskriminierung und bei geschlechtsangleichenden Maßnahmen zu unterstützen. Ebenso müssen medizinische Fachkräfte für queere Themen sensibilisiert und aufgeklärt werden, um fachgerechte Behandlungen gewährleisten zu können.
Die Individualpolitik, die auf rechtliche Gleichstellung und Antidiskriminierungsmaßnahmen abzielt, führt aber dazu, dass wir uns auf oberflächliche Veränderungen konzentrieren, während die tieferen sozialen und wirtschaftlichen Ungerechtigkeiten des Kapitalismus weiterhin bestehen bleiben. Wir müssen uns bewusst machen, dass die Unterdrückung von queeren Menschen nicht allein durch die Gewährleistung von individuellen Rechten überwunden werden kann.
Das heißt aber auch, dass wir es uns nicht leisten können, queere Kämpfe getrennt von anderen sozialen Kämpfen zu führen. Nur wenn wir uns solidarisch zusammenschließen und gemeinsam für eine gerechtere Welt kämpfen, die frei von Sexismus, Rassismus und Queerfeindlichkeit ist können wir einen echten Wandel erreichen.
Der 17. Mai ist ein Tag des Gedenkens, des Widerstands und des Kampfes. Um diese Gesellschaft umzustrukturieren, müssen wir eine starke und solidarische Bewegung aufbauen, die echte Veränderungen bewirken kann. Die Befreiung von queeren Menschen kann nicht allein durch Reformen innerhalb des kapitalistischen Systems erreicht werden.
Also vernetzt und verbindet euch mit lokalen queeren Gruppen und Angeboten, informiert euch über Unterstützungsmöglichkeiten und solidarisiert euch mit der LGBTQIA+ Community, aber verbindet auch eure eigenen Anliegen und Kämpfe und baut mit uns zusammen eine Gegenbewegung zu diesem System auf!

Antikapitalistischer 1. Mai Regensburg 2023

Die antikapitalistische 1.Mai Demo in Regensburg war dieses Jahr wieder bunt und gut besucht.
Mit ca. 500 Leuten aller Altersgruppen machte sich der Demozug nach der Eröffnung durch die Trommelgruppe und zwei starken Reden der Anarchistischen Gruppe und der Sozialrevolutionären Aktion auf den Weg Richtung Schwanenplatz
zur Zwischenkundgebung. Dort hielten wir eine Rede über Freiräume und hörten eine Rede von Fridays for Future. Weiter ging es zur Nibelungenbrücke wo mehrere Aktivist*innen durch eine Abseilaktion ihren Protest kundtun wollten,
sie wurden von der Polizei festgenommen und ihre Klettergurte konfisziert. Nach einer kurzen Personenkontrolle kamen sie wieder frei.

Auf der Endkundgebung hörten wir zwei weitere ausdrucksstarken Reden vom IKS und dem Solidarischen Aufbruch Straubing. Um die kämpferische und laute Demonstration ausklingen zu lassen, zogen wir weiter aufs Straßenfest am Donaumarkt, das trotz des leichten Regens noch bis zum Schluss gut besucht war und vielschichtiges Musik- und Informationsprogramm sowie leckeres Essen und Getränken bot.

Wir freuen uns, dass so viele Menschen in Regensburg an diesem wichtigen Tag der Arbeiter*innenklasse zusammen solidarisch für eine bessere Welt kämpfen.
In einem System, dass Individualismus, Wettbewerb und Ausbeutung fördert und Ungleichheiten aufrechterhält, ist es so wichtig, dem entwas entgegen zu stellen, sich für eine gerechtere Gesellschaft einzusetzen, einzelne Differenzen beiseite zu nehmen und sich für gemeinsame Ziele einzusetzen.

Deshalb: Organisiert und Solidarisiert euch, denn gemeinsam können wir an diesem System rütteln!

Wir hoffen auch nächstes Jahr wieder auf eine kämpferische, antikapitalistische Demo mit euch, bis dahin: One Solution?! Revolution!